FISCHELNER LÖWEN - EIN STARKES RUDEL

Chronik

Dieser Artikel wurde von Stadtoberamtmann i.R. Herrn Ludwig Blum am 10.09.1994 geschrieben und dem Verein zur Verfügung gestellt.

Die "Deutsche Jugendkraft" speziell unsere DJK Olympia Fischeln.

Vielleicht ist es ganz gut, wenn wir uns die kath. Sportbewegung überhaupt einmal näher ansehen. Schon weit vor dem 1. Weltkrieg begann man in den bestehenden kath. Jugendorganisationen sich um den Sport zu kümmern. Es gibt DJK-Vereine, die das Gründungsjahr 1903 tragen. Bald schon war man bemüht, die vorhandenen Bestrebungen in einem Zweckverband für Sportpflege in kath. Vereine zusammenzufassen. Auf einer Generalversammlung des kath. Jugendvereinspräsides in Hildesheim wurden die Leitsätze für diese Bewegung festgelegt.
"Die Jugendpflege sieht in geregelten körperlichen Übungen (Turnen, Sport, Spiel, usw.) einen wichtigen Faktor der Jugendpflege. Sie erkennt in der körperlichen Ertüchtigung aber nur einen Teil der Jugendpflege an, welcher dem Gesamterziehungsziel unbedingt eingefügt und höheren Zwecken untergeordnet werden muß. Sie ist der Überzeugung, dass die Jugendpflege, wie jede Erziehung, auf religiössittlicher Grundlage aufgebaut sein sollte." Im September 1920 erfolgte die offizielle Gründung der "Deutschen Jugendkraft" Reichsverband für Leibesübung in kath. Vereinen. Der erste Präses war Generalpräses Mosterts. Nach seinem frühen Tod im August 1926 wurde der geistliche Studienrat Ludwig Wolker der neue Gerneralpräses. Unter ihm nahm der DJK Verband nicht nur kraftvollen Aufschwung, sondern der Verband gewann nach innen eine immer klarere Profilierung als Zweckverband für die Sportpflege der kath. Vereine.Die hoffnungsvolle Entwicklung des Sports in katholischer Gemeinschaft wurde jäh unterbrochen durch die Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus. Im Juli 1933 wurde die "Deutsche Jugendkraft" auf Anordnung des Reichssportführers in den Reichsbund für Leibesübungen eingegliedert.

Die DJK war nicht damit einverstanden.

Trotz Gegenwehr der DJK-Führer, allen voran Generalpräses Wolker, wurde die Deutsche Jugendkraft aufgelöst und verboten.
Wenn nach dem letzten Krieg nach und nach an allen Orten die DJK-Vereine wieder auferstanden, ist das doch ein Zeichen dafür, wie ernst es die katholischen Sportler mit dieser religiös gebundenen DJK gemeint haben. Tatsache ist, dass die DJK von kath. Menschen gegründet und mit Leben erfüllt wurde. Das gilt heute umsomehr, als nicht nur der Priester allein Repräsentant der Kirche ist, sondern auch die Laienarbeit stark in den Vordergrund treten soll. Die Führer und Mitarbeiter in den DJK-Vereinen üben ein solches Laienapostolat aus. Der DJK-Verband hat ein Apostolat im ganzen deutschen Sport, umsomehr, als die Spitzen des DJK-Bundes im deutschen Sport wichtige Stellungen einnehmen.Nach dem Kriege hatte man erkannt, dass man sich als katholischer Sportler nicht abkapseln kann, dass man mitten im deutschen Sportgeschehen mehr für die katholische Sache tun kann, als wenn man sich als Mauerblümchen außerhalb des Sportgeschehens stellen würde. Diese Regelung bedeutet aber nicht, dass der DJK-Sportverein aus der kath. Jugend ausgeschieden ist. Der jeweilige Jugendpräses ist und bleibt immer noch der geistliche Beirat des örtlichen DJK-Vereins. Vergessen sollt man nicht, dass bei dieser Neuorganisation des Deutschen Sportbundes der frühere Generalpräses der DJK, Prälat Ludwig Wolker, einen großen Anteil hatte.Willi Daume, der Präsident des Deutschen Sportbundes, sagte: Prälat Ludwig Wolker verdient größte Bewunderung, weil er der Einheit des Sports zuliebe, die DJK in den allgemeinen Deutschen Sportbund integriert hat. Ludwig Wolker hat nach 1945 auf die Wahrnehmung berechtigter Eigeninteressen verzichtet. Die DJK war ja Nazi-verfolgte und hätte als solche Sonderwünsche erfüllt bekommen. Ludwig Wolker hat zu Gunsten des gesamten deutschen Sportes darauf verzichtet, um des Sportes Willen. Was man heute leider allzu gern vergißt. Darüber hinaus ist Prälat Wolker zum Vater der Satzungen des Deutschen Sportbundes geworden. Der Generalpräses des DJK Verbandes, Prälat Ludwig Wolker, selbst rief am 10.12.1950 die Gründung des Deutschen Sportbundes aus. Auch das hat man allzugern vergessen.

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